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Sommersonnenwende   am  21.06.2012     Höchststand 13 Uhr 25

 in Pfullendorf am TheuerBach 4 im Rahmen der 13 Zyklen im OFFENEN  WERKRAUM  für IMPROVISATION 


Das harmonikale Grundmaß

 

So lautet die Legende: Im Jahre 1118 wurden neun Tempel-    ritter nach Jerusalem ausgesandt, mit der Aufgabe die verschüttete Bundeslade zu finden.

 

10 Jahre später kommen fünf der Ritter nach Frankreich zurück. Vielleicht haben sie nur ein Dokument oder ein Maß mitgebracht. Man weiß es heute nicht mehr. Jedoch gibt es Hinweise, besonders in der Kathedrale von Chartres, daß hier, etwa zur gleichen Zeit wie die Rückkehr der Templer, ein Grundwissen, bezüglich harmonikaler Maßsysteme, in den Bauten der Gotik angewandt wurde, das auf ein Wissen zurückzuführen ist, welches auch im salomonischen Tempel zu Jerusalem Grundlage universeller, harmonikaler Maßgebung war.

 

Nur Eingeweihte kannten die heilige Formel, das Wort und den Ton welche die universellen Schwingungen eines jeden Ortes bestimmen ließen.

 

Der zweite war ein Wissender der die Worte der Formel in Zahlenverhältnisse auflöste.

 

Der dritte, ein Baumeister, verwandelte die Zahlen in geometrische Formen, in Figuren und Proportionen, in lastende und stützende Kräfte. Er transformierte, mit Hilfe der Bauhüttenmitglieder, die der universellen Ordnung zugrunde liegende Idee, in Materielles, in Stein.

 

Es ist die Zahl des Ortes, welche die Beziehung eines Punktes der Erde zur übrigen Welt bezeichnet.


Eines der Grundmaße von Chartre ist bezogen auf den Breitengrad, auf dem sich die Kathedrale befindet.

Es ist weiterhin von einer Maß-Säule die Rede und von dem Schatten den diese Säule zur Sonnenwende wirft.

Das Maß der Säule wird jedoch nicht genannt.

 

(siehe Untersuchungen von Louis Charpentier)

 

Das harmonikale Grundmaß wird die räumlichen wie die sozialen Beziehungen des Ortes maß-geblich beeinflussen.

 

 

 

nach dem Sturm

Harmonikales Bauen

 

Zahl, Maß und Proportion sind die wichtigsten Ele-

mente zur Gestaltung und Verwirklichung harmo-

nischer Gesetzmäßigkeiten. Inhalt und Zweck von

harmonikaler Architektur unterordnet sich diesem

Prinzip.

Die Sichtbarmachung und eindeutige Erfüllung der

Anforderungen an die Funktion, steht dieser Voraus-

setzung nicht im Wege. Die Einhaltung der kosmi-

schen, harmonischen Gesetzmäßigkeiten ist der

Garant für die Qualität welche der/die Gestaltende

den Bauwerken zumisst.

Harmonia (griechisch) ist das Zusammenfügen,

Verbinden, Vereinigen nach kosmischen Gesetzmäs-

sigkeiten, von verschiedenartigen oder entgegenge-

setzten Dingen, zu einer geordneten Ganzheit in der

Architektur, in der Musik und anderen Künsten, wie

in allen Naturwissenschaften.

 

Die alten Baumeister richteten ihre Bauwerke nach

kosmischen harmonikalen Ordnungsprinzipien aus.

Harmonien, die auf ganzzahligen Teilungsverhältnis-

sen (z. B. 1/ 2,   1/ 4,   1/ 8,   1/ 16) basieren.

    

Die kosmischen Maßsysteme wie Umfang, Durch-

messer von Planeten und Sonnen, Entfernungen

Erde/Sonne, Erde/Mond, Umlaufbahnen usw. sind

immer Ausdruck harmonikaler Beziehungsverhältnis-

se, die sich genauso in unserer Pflanzen- und Tier-

welt, in den Mineralien, in den gesamten Naturer-

scheinungen und nicht zuletzt im Menschen wieder-

finden.

 

"Harmonikal" ist ein Begriff aus der Musik und be-

deutet "die Harmonie betreffend". Die Griechen -

Begründer unserer modernen Harmonik, fanden

die präzisen Zusammenhänge zwischen wohlkling-

enden Akkorden und einfachen Zahlenverhältnissen

heraus. Musik und Zahlen sind eng miteinander ver-

woben. Dazu benutzten sie das Monochord, ein ein-

facher Resonanzkörper mit einer darüber gespann-

ten Saite. Diese Saite unterteilten sie mit Stegen,

die sie solange verschoben, bis die Töne der beiden

angeschlagenen Saitenstücke harmonisch zueinan-

der klangen.

Sie entdeckten, dass Akkorde dann harmonisch sind,

wenn die Saitenlängen in kleinen ganz-zahligen Ver-

hältnissen zueinander standen.

1:2 ist die Okatve, 3:4 die grosse Terz, 3:5 die gros-

se Sexte usw. Interessant ist, dass dieses Empfin-

den von Harmonie allen Menschen gemeinsam ist.

Bereits kleine Abweichungen nehmen wir als Ver-

stimmtheit des Instruments wahr. Was für die Musik

gilt, das hat auch in der Architektur seine Richtig-

keit.

Fortan wurden Gebäude nach den Gesetzmässig-

keiten der Musik proportioniert. In vielen, ja den

meisten alten weltberühmten Baudenkmälern

spiegeln sich harmonikale Erkenntnisse musikali-

scher Proportionen: In Angkor Wat in Kambodscha,

in den Gebäuden, die sich nach der chinesischen

Harmonielehre Feng Shui ausrichten, in den ägypt-

ischen Pyramiden, den alten griechischen Tempeln,

römischen Bauwerken, in gotischen Kathedralen ja

sogar in Schlössern und Städten, bis in die Barock-

zeit hinein.

 

Die Maß-losigkeit in der heutigen Zeit verursacht ein

allgemeines Unbehagen, während die Qualität alter

Bauten der verschiedensten Epochen, bis in weitent-

fernter Vorzeit in der Beachtung der harmonikalen

Proportionen und den universellen, kosmischen Zu-

sammenhängen liegt.

 

Die Maßsysteme und Proportionen in den Gebäuden

des französischen Architekten Le Corbusier richte-

ten sich nach den harmonischen Verhältnissen des

Goldenen Schnittes. Das war ein wichtiger Schritt in

der Moderne, Maßsysteme in proportionalen Verhält-

nissen wieder zu entdecken und umzusetzen.

Die uralten, schon immer vorhandenen, universellen,

kosmischen, harmonikalen Beziehungsverhältnisse

werden in der Zukunft die Architektur– (die leitende

Kunst, griechisch), alle Künste, die Wissenschaften,

und die sozialen Beziehungen maß-geblich beein-

flussen.

 

Die Baustile ändern sich -

die Harmoniegesetze bleiben bestehen.

 

Erhard Schmidt im Februar 2014        Zusammenfassung - Harmonikales Bauen

Beispiel für die Anwendung einer harmonikalen, kosmischen Grundmaßeinheit für das Seminarzentrum "NaturGut".

Ort:  Stöckenmühle, Langenrain, nördlicher Breitengrad  47 Grad 45 Min. Ermittelt am 22.12.1998 um 12:23 Uhr MEZ (Sonnenhöchststand).

Ermitteltes Grundmaß:  0,7138777 m.

Sämtliche Längen-, Breiten- und Höhenmaße beziehen sich auf dieses Grundmaß.

Im Mittelpunkt des Seminarraumes befindet sich ein Edelstein, der vom Sonnenstrahl getroffen, jedes Jahr zur Wintersonnenwende für einige Minuten aufleuchtet.

SommerSonnenWende am 21. Juni 2007 in Büsingen

Gestaltung und Fotos:  Eva Büchner-Schmidt, ARTgeflecht

SommerSonnenWende am 21. Juni 2009 in Guggenhausen